Nachdem wir im Biologieunterricht das Thema „Ökosystem Wald“ bearbeitet haben und dabei viel Neues über biotische und abiotische Umweltfaktoren, Trophiestufen sowie verschiedenen Stoffkreisläufen und einiges mehr gelernt haben, wurde ein Ausflug in den Wald geplant.
An einem Waldstück der Gemeinde Dattenberg haben wir den Förster dieses Waldes, Herrn Tullius, getroffen, um etwas über seine Arbeit zu erfahren und ihn ein wenig zu unterstützen.
Denn wie bestimmt jeder mitbekommen hat, leiden die Wälder im Moment enorm und Herr Tullius erklärte uns, dass die Förster inzwischen vor einer historischen Aufgabe ständen. Der Klimawandel und dessen Auswirkungen, wie die Trockenheit, der Borkenkäfer oder verschiedene Insekten schädigen die Bäume, sodass diese abgeholzt werden müssen. Zunächst waren es nur ein paar betroffene Bäume aber im Laufe der Zeit wurden es immer mehr und inzwischen stehen auf fast 8 Hektar des Waldstücks, welches wir besucht haben, kaum mehr Bäume.
Die Schäden sind enorm groß und eine Neubepflanzung wäre mit hohen Kosten verbunden. Aus diesem Grund wurden die abgeholzten Bäume an Ort und Stelle einfach liegen gelassen. Mit der Zeit werden diese, vor allem durch Destruenten, wie zum Beispiel Insekten, Würmer, Bakterien oder Pilze, zersetzt. Dadurch entsteht ein nährstoffreicher Boden, der ideal für das Wachstum neuer Pflanzen ist.
Herr Tullius erklärte in diesem Zusammenhang die Wald- bzw. Naturverjüngung, denn damit neue Bäume wachsen können, wird ein ganz natürlicher Faktor ausgenutzt; die Samen werden zum Beispiel durch umstehende Pflanzen oder Tiere naturgemäß verbreitet. Da aber nicht nur neue Bäume wachsen, sondern auch deutlich schneller wachsende Pflanzen wie Brennnesseln, Brombeer-, Himbeer- oder Holunderpflanzen, bekommen die neuen kleinen Bäume weniger Licht ab.
Nachdem wir mit Handschuhen und Werkzeug ausgestattet waren, haben wir uns also alle an die Arbeit gemacht, kleine Nadelbäume, Fichten, Birken oder andere Bäume von umliegendem Gestrüpp freizuschneiden, damit diese besser wachsen können.
Bei dieser doch recht mühseligen Arbeit wurde einem bewusst, wozu die Natur im Stande ist, denn bei genauerem Betrachten erkennt man wie viele neue Bäume ganz ohne menschlichen Einfluss wachsen. Außerdem werden die Auswirkungen des Klimawandels noch einmal stärker deutlich, denn bis ein neuer dichter Wald auf den Flächen entsteht, auf denen wir gearbeitet haben, wird es noch Jahrzehnte dauern.
Victoria Hombeuel (12G)
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