Projekt „Mittelalterliche Stadtführung“
Im Rahmen der Geschichts-Unterrichtseinheit „Alltag im Mittelalter“ übernahmen Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen Ende Juni die Lehrerrolle. Gerade in Linz kann man nämlich mittelalterliche Geschichte direkt vor der Schultür besichtigen.
In Eigenregie hatten engagierte Schülerinnen und Schüler im Vorfeld Vorträge zur Martinskirche, der Stadtmauer, dem Neu- und Rheintor, dem Pulverturm, dem Markt, dem Marktplatz und zu einzelnen Fachwerkhäusern erarbeitet. Informationen entnahmen sie u.a. der Stadtchronik.
Vom Standort Schulstraße wurden die Schülerinnen und Schüler zunächst zur Martinskirche geführt. Besonders beeindruckt waren sie als sie auf dem Hinweg im Tilmann-Joel-Park Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert entdeckten. Weiter ging es zum Neutor, das als nuwer porthe bereits im Jahr 1391 seine erste Erwähnung fand. Die Mitschülerinnen und Mitschüler sowie der Geschichtslehrer, Herr Wilbert, wurden darüber informiert, dass die Anfänge des Mauerbaus wohl bis in die Jahre um 1320 zurückgehen. Dieses Projekt sei damals über Jahrhunderte hinweg mit Abstand die bedeutendste finanzielle Anstrengung der Stadt gewesen. Auch nach Vollendung des Baus hätte man sie wegen Bränden, Einwirkungen des Hochwassers und Angriffen feindlicher Ritterheere immer wieder renovieren müssen. Am zweiten noch erhaltenen Tor, dem Rheintor, erhielten die Schüler auch eine kurze Info über das angrenzende Zollhaus. Ferner zeigten sich die Schüler und Schülerinnen von den Hochwassermarkierungen am Rheintor beeindruckt und waren froh, dass sie heute trockenen Fußes weiter zum Pulverturm marschieren konnten. Den Endpunkt der Führung bildete ein besonders gut erhaltener Teil der Stadtmauer im Schulhofbereich des unteren Schulstandortes „Im Rosengarten“. Alle staunten nicht schlecht, als sie über die ursprüngliche Länge des Befestigungsringes von etwa 1500 Metern aufgeklärt wurden.
Während der Führung gab es auch einige "Teaser" für die Folgestunden, die ebenfalls einen lokalhistorischen Schwerpunkt haben sollten. So blieben u.a. am Rathaus folgende Fragen offen: Welchen Ausgang hatten die Linzer Hexenprozesse von 1631 für die angeklagten Frauen und was hatte der Bürgermeister Castenholz (Namensgeber der Linzer Grundschule) mit den Prozessen zu tun?
Die insgesamt anekdotenreichen Vorträge konnten den Mitschülern etwas ganz Besonderes ermöglichen: Die lebendige Begegnung mit Geschichte zum Anfassen vor Ort. Vielleicht werden die Schüler in Zukunft mit wachsameren Augen an historischen Baudenkmälern vorbeigehen und nun auch verstehen, wieso die mittelalterliche Altstadt von Linz jedes Jahr Besucher von nah und fern anzieht.
Robert-Koch-Schule Linz am Rhein
Im Rosengarten 2 (Klassen 8-12)
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